Eines Königs würdig
Mozarts Krönungsmesse lockte mehrere hundert Besucher in die Klosterkirche Lippoldsberg
(Bericht der HNA vom Dezember 13 - Nicola Uphoff-Watschong)
Lippoldsberg. Wie empfängt und krönt man einen König? Im monarchielosen Deutschland gibt es dafür keine eigenen Riten und kein Protokoll mehr. Aber in Lippoldsberg konnte man am dritten Adventssonntag hautnah erleben, wie festlich und erhebend es damals bei einer solchen Zeremonie zugegangen sein muss.
Wolfgang Amadeus Mozarts sogenannte Krönungsmesse gab Kantorin Elisabeth Artelt den Anstoß, einen wahrhaft königlichen Empfang zu zelebrieren. Dazu versammelte sie über 60 Musiker um sich, die in der bis auf den allerletzten Platz gefüllten Klosterkirche eine anrührend festliche Atmosphäre schufen.
Posaunenchor Lippoldsberg
Mit vollem Bläserklang begrüßte der Posaunenchor den gefeierten König, der an diesem besonderen Tag allerdings nicht weltlicher Herkunft war. Begleitete Gemeindelieder erzählten vom göttlichen Herrscher, der als Heiland und Erlöser auf die Welt kommen wird.
Die Bläser zeigten sich als gut aufeinander eingespieltes Ensemble, das es verstand, jedem der sehr unterschiedlichen Stücke zwischen Barock und Moderne eine eigene Klangfarbe zu verleihen. Schön, dass ihre Musik in diesem Jahr einen größeren Raum einnehmen konnte.
Über 60 Musiker zelebrierten klassische Musik für Bläser und Orgel,
adventliche Lieder und Mozarts Krönungsmesse, die von der Kantorei,
dem Kammerorchester Concertino Göttingen und Solisten unter Leitung
von Kantorin Elisabeth Artelt gestaltet wurde.
Dann erhob sich die Kantorei, um in Mozarts Musiksprache die Messe für den "Herrn der Herrlichkeit" zu halten. Mit Leib und Seele waren sie dabei, die Sänger und Sängerinnen, das sah man in ihren Gesichtern. Ihr strahlender Gesang wurde den Inhalten der sechsteiligen Messe in allen Höhen und Tiefen gerecht.
Begleitet wurden sie vom Kammerorchester Concertino Göttingen, das Mozarts Leichtigkeit ebenso wie die innigen oder glanzvollen Einsätze klangvoll zum Leuchten brachte.
Die Solisten: (v.l. Anna Palupski (Sopran), Isabell Grossmann (Alt),
Lasse Siefert (Tenor) und Raphael Blume (Bass)
Nicht ganz ausgewogen waren die Lautstärkenverhältnisse zwischen Sängern und Instrumentalisten, auch die vier Solisten hatten es schwer, bei ihren Parts im Vordergrund zu bleiben und den großen Raum zu füllen. Dafür gefielen sie durch den Charme ihrer jungen, beweglichen Stimmen im Duett, im Quartett oder in Soloarien.
Traditionell erklang zum Abschluss das Lied "Tochter Zion", das dem Friedefürst Jesus gewidmet ist, der zu den Menschen kommt. Pfarrer Trappe wünschte den Besuchern für die heilige Zeit einen Geist der Achtsamkeit und der Zuversicht - wider den Augenschein, dazu den Mut, sich selbst zu verschenken.
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