Ein bunter Blumenstrauß aus Musik
Bläser- und Orgelklänge aus der Romantik in der Klosterkirche Lippoldsberg
(Bericht der HNA vom 17. Mai 11 - Nicola Uphoff-Watschong)
Wahlsburg. So romantisch wie der Frühling mit seinen Farben und Düften draußen das Herz erfüllt, berührte auch das Orgel- und Bläserkonzert in der alten Basilika die Sinne der ca. 80 Zuhörer.
Der Bläserkreis Südniedersachsen und Kantorin Elisabeth Artelt hatten ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt mit Werken von Richard Strauß, Thomas Selle, Josef Gabriel Rheinberger, Jacques Nicolas Lemmens, Alexandre Guilmant, Felix Mendelssohn, Caesar Franck, Traugott Fünfgeld und R. Scheizer.
Texte romantischer Dichter unterstrichen die frühlingshafte Stimmung der Kompositionen. Der Musik der Romantik ist eine Lautmalerei zu Eigen, die sozusagen in Töne fasst, was die Augen im Frühjahr sehen. Farbenfroh wie ein bunter Blumenstrauß waren die weltlichen und geistlichen Klänge arrangiert.
Der Bläserkreis Südniedersachsen
Der Bläserkreis, der aus ausgewählten Musikern im Großraum Südniedersachsen besteht, bewies ausgesprochenes Feingefühl in der für Blasinstrumente schwierigen Akustik der hohen Kirchenhalle.
Das hochmusikalische Dirigat des Chorleiters und Landesposaunenwarts Günter Marstatt und die aufmerksame Spielweise der Bläser sorgten dennoch für angenehmen Hörgenuss. Ganz sparsam wurden Akzente im oberen Lautstärkenbereich gesetzt, kurz schmetterten Fanfaren, die aber im nächsten Moment in bestens vorbereiteter Dynamik verebbten, so dass sich die Ohren schnell wieder beruhigen konnten.
Der gut aufeinander eingespielte Auswahlchor der Ev. Landeskirche Hannover ist auch für begabte Nachwuchsmusiker offen, das jüngste Mitglied bei diesem Konzert war gerade mal 15 Jahre alt.
Für Kantorin Elisabeth Artelt bot dieses Programm einmal mehr die Möglichkeit, ihr exquisites konzertantes Können an der Orgel unter Beweis zu stellen. Mit Gefühl, aber wo nötig auch sehr kraftvoll interpretierte sie drei Sätze von J.N. Lemmens, eine strahlende Fanfare, das verträumte Cantabile und das rhythmisch vielseitige Finale der "École d'Orgue", einer Orgelschule von 1862.
Auf der eigentlich desolaten und stark renovierungsbedürftigen Orgel der Klosterkirche so erstklassige Musik zu spielen zeugt von großer Musikalität, viel Erfahrung und besonderer Kenntnis dieses Instruments.
Am Ende würdigten die Zuhörer die erhebende, herzerfrischende Musik mit viel Applaus.
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