Der musikalische Glanz des Barock
Kammerorchester St. Anna Bardenfleth gastierte in der Klosterkirche Lippoldsberg
Bericht der HNA vom 22. November 2016 (Schmidt)
Lippoldsberg. Zum Ewigkeitssonntag konnten die etwa 80 an Alter Musik interessierten Besucher in der Lippoldsberger Klosterkirche ein stimmungsvolles Konzert erleben. Im dezent beleuchteten imposanten romanischen Kirchenbau spielte das Kammerorchester St. Anna Bardenfleth, das in der Wesermarsch zuhause ist.
Die 16 Mitglieder des kleinen Orchesters unter Leitung des Chordirektors und Kapellmeisters Thomas Bönisch (48) vom Staatstheater Oldenburg spielten eineinhalb Stunden Stücke aus der Zeit des Barockvon Purcell, Bach, Friedrich dem Großen und Telemann. Das Konzert sollte einen positiven Schlusspunkt des Kirchenjahres setzen "mit dem musikalischen Glanz des Barocks", so Pfarrer Christian Trappe.
So begann das Konzert mit Glockengeläut. Kapellmeister Bönisch, der zwischendurch die Stücke erläuterte, berichtete vom besonderen lebendigen Charakter des Klangs im Kirchenraum, den er bei den Proben bemerkte.
Die Abdelazer Suite des Engländers Henry Purcell komponiert dieser 1695 als Musik zum Schauspiel. Purcell war zu Lebzeiten ein hochgeschätzter Komponist von Opern und Kirchenkompositionen. In der folgenden Bachsonate, in der die Flöte als Soloinstrument fungierte, beschrieb Kapellmeister Bönisch die einzelnen Sätze so: Melancholisch, tröstlich, tieftraurig und resolut.
Solo-Altflötistin war Ulrike Forch-Bönisch. Preußenkönig Friedrich der Große begann heimlich mit 16 Jahren sich der Musik gegen den Willen seines Vaters zu widmen. Drei Sinfonien schuf er. Die erste in G Dur erklang in Lippoldsberg. Erster und dritter Satz sind galant, der zweite tieftraurig. Er spiegelt seine verletzte Seele wider.
Georg Phillip Telemanns Suite für Blockflöte, Streicher und Basso Continuo ist eine groß angelegte internationale Suite, die mit einer französischen Overtüre beginnt und italienische, deutsche und polnische Sätze enthält. Telemann hatte in Hamburg als Cantor und Direktor Musices eines der angesehensten musikalischen Ämter seiner Zeit inne. Mit dem italienischen Da capo aus der Suite als Zugabe verabschiedete sich das Orchester vom "tollen Publikum."
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