Kunsthistorische Einordnung der Klosterkirche
II Erscheinung des Außenbaus
von Christina Müther, Kunsthistorikerin M.A.
2. Nordwand
Langhaus und Querhaus durchdringen sich auf gleicher Höhe, ein Vierungsturm ist nicht vorhanden. Die Seitenschiffe werden jenseits des Querhauses fortgeführt und flankieren die Hauptapsis als langgezogene Seitenapsiden. Das Fenster der Hauptapsis wurde 1957 um 30 cm verkleinert, ein weiteres Gewände von außen eingesetzt und die Laibung im Inneren entsprechend aufgemauert.
Die Langhauswände sind basilikal gestuft, im Sinne des gebundenen Systems werden jedem Obergadenfenster zwei Seitenschiffenster zugeordnet. Die Fenster der pultdachgedeckten Seitenschiffe wurden auf der Nordseite verändert. Während alle anderen Öffnungen mit grauem Sandstein eingefaßt sind, bestehen die Laibungen hier aus rötlichem Sandstein, ihre Sohlbänke sind in Inneren tiefer heruntergezogen.
Nordfassade
Am westlichen Ende des Nordseitenschiffs stören drei Öffnungen den Kanon der Seitenschiffenster. Besonders auffällig ist hierbei die heute geschlossene, in Obergeschoßhöhe blind endende Tür, die ehemals vom Kreuzgang auf die Empore führte. Der Verkehrsweg - ob nun von einem eingeschossigen Kreuzgang über eine Treppe hinauf oder von einem zweigeschossigen Kreuzgang direkt vom Dormitorium aus - ist aufgrund fehlender Befunde nicht zu klären.
Einige Unregelmäßigkeiten im Mauerwerk sprechen für bauliche Veränderungen unbestimmbaren Zeitpunktes, so wurde die kleine Tür unter der Nonnentür erst nachträglich eingesetzt, wie das umliegende, dunklere Mauerwerk beweist.
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