Fronleichnam
Die Gestalt des Festes
- Einleitung
- Wie entstand das Fest mit dem seltsamen Namen?
- Hostienkult
- Die Gestalt des Festes
- Reformation und Fronleichnamsfrömmigkeit
- Spurensuche nach den Wurzel des Brauchtums
Der Fronleichnamstag wird natürlich mit einer hl. Messe begangen. Die augenfälligste Sonderform ist aber das liturgische Brauchtum der Fronleichnamsprozession, deren traditionelle Gestalt im Mittelalter und der Barockzeit entstand.
Christus besucht sein Reich
- Vorweg geht eine Doppelreihe von Messdienern mit Vortragekreuz, Kerzen, Schellen und Weihrauch.
- Ihnen folgt der sogenannte "Himmel", ein kostbar besticktes Tuch, das von vier Männern an erhobenen Stangen getragen wird.
- Darunter geht der Priester. Er hält in seinen Händen eine goldene Monstranz mit der geweihten Hostie – das Zentrum des Festes: Christus als König, der sein Reich besucht.
- Im Anschluss ein langer Festzug, zu dem alle – Stände, Gilden und Vereine - ihre prachtvollsten Gewänder und Trachten anlegen. Auch Fahnen oder Heiligenbilder werden mitgeführt.
- In deren Mitte spielt ein Musikzug.
- Der Prozessionsweg selber ist alle paar Meter mit Fahnen oder Birkenreisern geschmückt. Er führt zu verschiedenen Haltepunkten, sog. Stationsaltären, an denen der jeweilige Ort gesegnet wird.
Prozessionszug
All die vielen Farben und Formen, die Musik, der Geruch und die schöne Jahreszeit wirkten zusammen, um das Fest zu einem eindrücklichen Volksbrauch zu machen.
Glanz und Angst
Trotzdem setzte sich der neue Festtag nicht gleich durch, sondern hatte auch seine Gegner: Vor allem die Armutsbewegung - Franziskaner oder Waldenser z.B. - lehnten diese pompöse Selbstdarstellung einer triumphierenden Kirche ab. Wer aber Kritik zu deutlich zeigte oder gar die Wandlungsmacht der Priester in Frage stellte, musste mit einer Verurteilung durch die Inquisition rechnen. So war es neben dem Glanz auch die Angst, die das Volk zu eifriger Beteiligung an den Prozessionen trieb.
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