Kunsthistorische Einordnung der Klosterkirche
III Innenbau
von Christina Müther, Kunsthistorikerin M.A.
2. Westempore und Südturm
Über der Säulenhalle erstreckt sich die Westempore, die als Nonnenempore ehemals vom Kreuzgang aus zu erreichen war. Eine Treppe ermöglichte bis 1957 den Zugang zum Nordseitenschiff. Heute ist die Empore nur vom Südseitenschiff her über die Treppe im Südturm erreichbar.
Klosterkirche Lippoldsberg
Westempore und Südturm
Schnitt durch das Hauptschiff
Die Empore öffnet sich zum Langhaus mit einer Brüstung, deren Mauer Fugen aufweist, die von der Entfernung eines Emporenvorbaus im Jahr 1868 rühren. Die zwischen Empore und Nordmauer gefügte Nonnenbrücke wirkt ungewöhnlich wuchtig für die ansonsten sehr harmonischen Formen der Kirche.
Hierunter sitzen heute Tonnengewölbe mit tiefen Stichkappen, jedoch geht aus alten Plänen hervor, dass hier ehemals Kreuzgratgewölbeeingezogen waren, so wie sie in der restlichen Kirche zu finden sind.
Bis 1957 war dieser Bereich durch vermauerte Arkaden abgetrennt und wurde ökonomisch genutzt, jedoch wurden in diesem Jahr die Arkaden geöffnet und die kleine Tür in der Nordwand vermauert.
Der ehemalige Verkehrsweg der Laien und Konventualinnen innerhalb der Kirche bzw. von der Klosteranlage in die Kirche hinein ist seit 2003 wieder geöffnet. Er war durch eine nach 1945 eingezogene Trennmauer im Erdgeschoss des Südturms verschlossen worden.
Ursprünglich war der Bau darauf angelegt, durch das Prachtportal den Zugang in den Südturm, an seiner Treppenspindel vorbei, in das südliche Nebenschiff zu ermöglichen. Im Nordturm befindet sich heute die Heizanlage.
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