Pub-Stimmung im Refektorium
Irische Folkmusik zum St. Brigids Day
(Bericht der HNA vom 6.Februar 08 - Lothar Jahn)
In der urig-gemütlichen Atmosphäre des liebevoll restaurierten Kloster-Refektoriums in Lippoldsberg fand am Samstagabend ein Folkfestival zu Ehren der irischen Nationalheiligen St. Brigid statt. Die Veranstalter von der Klosterkirche hatten den Geschmack des Publikums getroffen: Die Halle war bis zum letzten Stehplatz gefüllt, die Stimmung von der ersten Minute an prächtig.
Sylvia Reiß entführte das Publikum mit den sanften Klängen
ihrer Harfe wie durch Zauberhand nach Irland.
© Lothar Jahn
Der Anfang war besinnlich, melancholisch und verträumt: Die Harfenspielerin Sylvia Reiß stellte mit kleinen Suiten aus Tänzen und Balladen erneut ihre Klasse unter Beweis. Was sie unter der Masse der keltischen Harfenspieler heraushebt, ist ihr besonnenes Spiel mit der ausgeklügelten Dynamik und der klugen Dämpftechnik. Während bei anderen häufig alle Töne ineinanderklingen und die Harmonik ins Schwimmen gerät, setzt die sympathische Ex-Kasselänerin (jetzt in Buxtehude zuhause) musikalische Wegmarken von äußerster Klarheit.
Die "Newbies von "Spirited Ireland" brachten Tänze,
Liebeslieder und bissige Krabben auf die Bühne.
© Lothar Jahn
Anschließend gehörte die Bühne den Lokalmatadoren von Spirited Ireland um die Sängerin und Gitarristin Nicola Uphoff-Watschong, die gemeinsam mit Pfarrer Christian Trappe auch das Festival organisiert hatte. Ihre mal tragischen, mal komischen, oft auch tragikomischen Lieder aus dem alten Irland wurden vom Rest der vierköpfigen Band mit Flöte, Fidel und Bodhran begleitet. Zu Hochform liefen die am Anfang noch etwas schüchternen Musikanten auf, als der Humor eine immer größere Rolle spielte: Nach dem köstlichen Lied von der Krabbe im Nachttopf, das das Publikum Tränen lachen ließ, wurde ihr Spiel deutlich beherzter.
Die "alten Hasen" von Achill Sound sorgten für urige
Irish-Pub-Atmosphäre und stilechte Musik.
© Lothar Jahn
Die fröhliche Stimmung wurde von den Paderborner Profis von Achill Sound mit Bravour aufgenommen. Hier gab es die ganz großen Hits des Genres zu hören - von "Dirty Old Town" bis "Whisky In The Jar", von "Ride On" bis zu "Lord Of The Dance" kam alles stilecht auf den Punkt. Mit Fiddle, Akkordeon, Banjo, diversen Whistles und Gitarren und herrlichem Satzgesang zauberten sie Pub-Stimmung pur, zu der die Teilnehmer des Nachmittagsworkshops auch ihr frisch erworbenes Können beim Polkatanzen zeigen konnten.
Zur Freude der Workshopteilnehmer spielte
Achill Sound auch zum Tanz auf.
© Lothar Jahn
Doch was ist ein Folk-Festival ohne Session: So fanden sich am Ende alle Künstler auf den beiden Bühnen des Refektoriums zusammen, um gemeinsam noch weitere Klassiker zu Gehör zu bringen. Der große Erfolg des Abends ist gar nicht misszuverstehen. Es ist die eindeutige Bitte an die Veranstalter: "Mehr davon!"
Mit Polkas, Jigs und Reels, gespielt von allen neun Musikern,
war der Abend aber noch lange nicht zu Ende.
© Lothar Jahn
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